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Erdmännchen beobachten - Tiergesellschaften verstehen

Erdmännchen sind Kommunikationsexperten

Erdmännchen sind rund um die Uhr als Gruppe unterwegs und kommunizieren andauernd: Sie halten Kontakt, sichern sich gegen Feinde ab und koordinieren soziale Interaktionen. Kaum ein anderes Tier lässt sich so hervorragend beobachten wie das Erdmännchen. Die Funktion ihrer Kommunikation wird unter vielen Aspekten erforscht: Welche Informationen entnehmen die Empfänger den Rufen? Welche Umgebungsreize bringen den Rufenden dazu, einen bestimmten Typ Ruf von sich zu geben? Das Verständnis der Kommunikation in Tiergesellschaften erlaubt überdies einen Einblick in die Evolution der menschlichen Sprache.

Feldforschung am Kalahari Research Centre

Der Schlüssel zum Studieren von Tiergesellschaften ist, sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Und zwar so, dass das Verhalten der Tiere nicht gestört wird, man ihnen aber dennoch nahe genug ist, um soziale Interaktionen im Detail zu beobachten. Wie erreicht man das? Indem die Tiere sich so an unsere Anwesenheit gewöhnen, dass sie uns weitgehend ignorieren.

Kalahari Research Centre (KRC) in Südafrika

Dies wurde im Kalahari Research Centre (KRC) erreicht. Über die letzten 25 Jahre haben mehr als 400 Forschende dort Erdmännchen und andere Arten untersucht. Sie sammeln Daten unter extremen Feldbedingungen (45°C im Schatten). Doch das ist nicht die einzige Herausforderung: Es ist wichtig, die Daten so aufzubereiten, dass sie von Forschenden weltweit leicht genutzt werden können. Die riesige Datenmenge, von vielen verschiedenen Personen auf Tablets gesammelt, erfordert ein striktes, objektives Protokoll. So bietet das Kalahari Research Centre den verschiedensten Disziplinen Zugang zu einzigartigen Langzeitdaten. Mehr als 10 internationale Forschungsteams aus den Bereichen Tierverhalten, Ökologie, Physiologie oder Genetik haben in den Jahren 2021 und 2022 über 50 Publikationen veröffentlicht.

Portrait von Prof. Marta Manser

Marta Manser ist Verhaltensbiologin und Leiterin des Instituts für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften an der MNF der Universität Zürich. Seit 2017 leitet sie das Kalahari Research Centre in Südafrika. Dort erforscht sie seit 1995 die Kommunikation von Erdmännchen.

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Weiterführende Informationen

Forschungsgruppe Kommunikation und Kognition bei sozialen Säugetieren

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